Die BfR-MEAL-Studie untersucht, welche gesundheitsfördernden oder möglicherweise schädlichen Substanzen in den am häufigsten verzehrten Lebensmitteln in Deutschland enthalten sind. Das Kürzel „MEAL“ steht für „Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln“.
Seit 2016 werden dafür Lebensmittel in typischen Geschäften eingekauft und anschließend so zubereitet, wie es auch im Haushalt üblich ist – sei es durch Kochen, Braten oder Backen. Eine speziell eingerichtete Studienküche stellt sicher, dass die Zubereitung möglichst realitätsnah erfolgt. Danach werden die Lebensmittel im Labor auf mehr als 300 verschiedene Substanzen untersucht.
Die erfassten Substanzen sind in verschiedene Themenbereiche, sogenannte Module, eingeteilt. Im Basismodul wurden beispielsweise Mischproben auf ihren Vanadium-Gehalt analysiert. In den meisten der 356 untersuchten Lebensmittel (97 %) konnte kein Vanadium nachgewiesen werden. Die höchsten Werte traten in Kaugummi, Kakaopulver und getrockneten Gewürzen auf.
Details
Vanadium ist ein metallisches Element, das in der Erdkruste meist in Verbindung mit Sauerstoff, Natrium, Schwefel oder Chlor vorkommt. Es wird in verschiedenen Industriebereichen genutzt, unter anderem für Legierungen, Halbleiter, Keramik, Energiegewinnung und als Katalysator. In die Umwelt kann Vanadium durch Industrieemissionen, fossile Brennstoffe oder natürliche Quellen gelangen, wodurch es in Trinkwasser und Nahrungspflanzen nachweisbar sein kann.
Die BfR-MEAL-Studie untersuchte die Vanadium-Gehalte in 356 Lebensmitteln. Zwischen 2016 und 2019 wurden dafür Lebensmittel in vier deutschen Regionen eingekauft. Dabei wurden sowohl unterschiedliche Einkaufsgewohnheiten als auch Faktoren wie biologische oder konventionelle Erzeugung sowie saisonale Unterschiede berücksichtigt. Um möglichst realitätsnahe Ergebnisse zu erhalten, wurden die Lebensmittel in einer Studienküche nach typischen Haushaltsmethoden zubereitet. Anschließend wurden sie analysiert.
Für die Untersuchung wurden insgesamt 869 Probenpools gebildet, bestehend aus 15 bis 20 Einzellebensmitteln pro Pool. Dies schloss 29 Trinkwasserproben aus verschiedenen Regionen mit ein. Die Analyse der Lebensmittel erfolgte nach einem speziellen Berechnungsverfahren, das zwischen nicht nachweisbaren, nachweisbaren und bestimmbaren Mengen differenziert.
Insgesamt enthielten 97 % der untersuchten Lebensmittel keine nachweisbaren oder bestimmbaren Mengen an Vanadium. Die höchsten Werte wurden in Kaugummi, Kakaopulver und getrockneten Gewürzen gemessen. In 27 von 29 Trinkwasserproben konnte kein Vanadium nachgewiesen werden, während in zwei Proben geringe Mengen bestimmt wurden.